Jubiläumskonzert 2021

Standing Ovation beim Jubiläumskonzert


Es war ein Abend der Solisten und Talente, die beim Jubiläumskonzert der Bindweider Bergkapelle aufspielten. Im vollbesetzten Bürgerhaus in Malberg feierte der Verein sein 145jähriges Bestehen.

 

Nach einer mehr als einjährigen Zwangspause konnte die BBK unter Leitung von Sven Hellinghausen ihr Comeback mit einem abwechslungsreichen Programm auf der Bühne feiern. 


Eröffnet wurde das Konzert mit dem Andulka Marsch von Ernst Mosch.

Die nachfolgende Stremtalpolka war ein Geschenk des langjährigen Mitgliedes Oliver Winter an „seinen“ Verein. An dieser Stelle sei Oliver ganz herzlich dafür gedankt, dass er die Kapelle immer wieder mit neuen Musikstücken versorgt. Allein davon ließ sich ein eigenes Konzert gestalten.

Als erster Solist des Abends trat Marlon Weib (19) in Erscheinung. Der junge Flügelhornist, der seit kurzem beim Heeresmusikkorps Koblenz aktiv ist, zeigte bei der Flügelhorn-Serenade von Ernst Mosch sein können und Gefühl auf dem Instrument.  

 

Unter den Gästen begrüßte der 1. Vorsitzende Bernhard Vogel eine Abordnung der „Lustigen Eifelländer Musikanten“, einem Verein, dem man bereits seit mehreren Jahrzehnten freundschaftlich begegnet und u.a. bei Karnevalszügen in Köln und Malberg gegenseitig aushilft. Leider war auch hier die Flutkatastrophe im Ahrtal nicht spurlos vorübergegangen. Als im Rahmen des Starkregens mehr als 200 Liter Niederschlagswasser pro Quadratmeter herunter kamen, wurde das Haus eines Mitgliedes der „Lustigen Eifelländer“ überflutet. Im Keller befanden sich Uniformen, Kostüme und Instrumente des Vereins. „Hier wollen wir helfen“, so Vogel. 

 

In Programm folgte die „Svatebni cesta“ Polka von Frantisek Benetka.

Bevor der „große Vogel“ wieder das Mikrofon ergriff, konnte Nicole Schäfer mit „Der Gesang der Lerche“, einem Solostück für Flöte, das Publikum begeistern. 

 

Was wäre ein Verein ohne die Unterstützung seiner Mitglieder? Einige langjährigen Wegbegleiter und aktive Musiker wurden im Rahmen des Konzertes zu Ehrenmitgliedern ernannt:

 

Michael Christian, Elmar Nauroth, Albert Utsch, Joachim Seibert, Manfred Seibert und Konrad Arzt (alle Malberg), Konrad Seibert, Erwin Becker, Winfried Diedershagen und Heribert Diedershagen (alle Rosenheim), Rudolf Weller (Erkrath).

 

Es folgte eine Welturaufführung.

 

Im Nachlass des Gründers der Bindweider Bergkapelle, Obersteiger Anton Kirschbaum, befindet sich ein in sauberer Handschrift verfasstes 116-seitiges Liederbuch. Von den 51 Titeln können 11 unzweifelhaft Anton Kirschbaum als Komponist zugeordnet werden. Die eigentlich für Chormusik notierten Lieder wurden durch ein Mitglied der BBK zu einem Orchestersatz umgeschrieben und konnten jetzt, nach fast 140 Jahren, erstmals zu Gehör gebracht werden. Für das Jubiläumskonzert hatte sich der Verein das „Bergmanns Gebet“ herausgesucht.

 

Einmalige „Augenblicke“ hat auch Martin Scharnagl in seiner gleichnamigen Polka eingefangen. Im Original von Viera Blech gespielt und beim Jubiläumskonzert von der BBK gekonnt vorgetragen.

 

Mit einem weiteren Musikstück der Formation Viera Blech, ebenfalls geschrieben von Martin Scharnagl, endete der erste Teil des Konzertes. „A Bavarian Crossover“ ist im Grunde eine „Bayrische Polka“, die zu Beginn hervorragend den gemütlichen Charakter einer Bayrischen Polka bildet. Durch den „Crossover“, also das Verschmelzen unterschiedlicher musikalischer Stile und Genres, verwandelt sich das zuvor verwendete thematische Material dann auf geschickte Art und Weise in einen lässigen Reggae. Zudem enthält das Musikstück Soloparts, gekonnt vorgetragen von Elias Müller (Tenorhorn) und Marko Zeuner (Trompete).

Teil 2 des Jubiläumskonzertes begann mit dem Marsch „U 33“ aus der Feder des Dirigenten Sven Hellinghausen. Die Bindweider Bergkapelle tauchte hinab in die Tiefen des Meeres.

 

Welche Talente die BBK hat, zeigten Marlon Weib (19 Jahre, Flügelhorn) und Elias Müller (16, Tenorhorn), „Zwei Lausbuben“, und wie nicht anders zu erwarten aus Rosenheim. Sie spielten sich bei der gleichnamigen Polka in den Vordergrund. Das Publikum forderte eine sofortige Zugabe.


„Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung“, ein musikalischer Ohrwurm von James Last ließ die Zuhörer ins Träumen geraten. 

 

Was James Last jahrelang auf die Bühnen der Welt zauberte wurde oft mit den Worten „Happy Music“ beschrieben. Beim gleich lautenden Musikstück konnte keiner mehr ruhig auf den Stühlen sitzen, ohne mit den Füßen zu wippen oder mit zu klatschen. 

 

„Ein Stück für Nachwuchstrommler“, so stand es in der Beschreibung des nächsten Musikstückes. Mit Benny Goodmans „Sing, sing, sing” konnte sich hierbei das „Nachwuchstalent“ Uwe Fischer an seinem Instrument auszeichnen. [Anm. der Redaktion: Uwe spielt bereits seit über 30 Jahren Schlagzeug. Er selbst konnte darüber herzhaft lachen.]

 

Bei „Rimbalzello“, einem Boogie Woogie, zeigten abermals mehreren Solisten ihr können. Das beschwingte Lied wurde in früheren Jahren oft als Zugabe nach langen Kirmesfrühschoppen gespielt, da allerdings nicht so „geordnet“ wie heute. 

Dieter Thomas Kuhn ist ein deutscher Musiker und ein erfolgreicher Vertreter des Schlager-Revivals der 1990er Jahre. Das Schlager-Medley in seinem Stil ist in vielen Musikvereinen beliebt. Lieder wie „Eine neue Liebe, Fiesta Mexicana oder Tanze Samba mit mir“ können vom Publikum ausnahmelos mitgesungen werden.

 

Beim Jubiläumskonzert wurde die BBK hierbei von Romano Sgodda (li.) und Thomas Schmidt (re.) gesanglich unterstützt.

 

Dies ist nicht die erste Zusammenarbeit mit den beiden, so dass Bernhard Vogel feststellte: „Ihr seid ganz dicke bei uns im Geschäft“.

Standesgemäß verabschiedete sich die Bindweider Bergkapelle mit ihrem Traditionsmarsch „Glück Auf“ sowie der Zugabe „Guten Abend, Gute Nacht.“

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