1999

1999

Gemeinschaftskonzert in Elkenroth bot abwechslungsreiches Programm - Über 300 Besucher


Von der böhmischen Polka bis zum Filmhit

ELKENROTH. Ein abwechslungsreiches Programm boten der Musikverein "Harmonie" Elkenroth, die Bindweider Bergkapelle und der Musikverein Steinebach in der Elkenrother Sporthalle. Das Konzert fand bereits zum 22. Mal statt und stand unter dem Motto "Die Musik kommt". Der Reinerlös ist wieder für einen sozialen Zweck bestimmt, über den im Laufe des Jahres entschieden wird.
 
Mit "Viva la Musica", der Hymne des Landesmusikverbandes Rheinland-Pfalz, übernahmen die veranstaltenden Vereine unter der Gesamtleitung von Michael Weib (Musikverein Steinebach) die musikalische Begrüßung zum Gemeinschaftskonzert. Durch das Programm, das Vorträge aus allen Sparten der Musik, von Klassik bis modern bot, führte Peter Benner aus Elkenroth.
 
Mehr als 300 Zuhörer füllten die Halle, als der Musikverein "Harmonie" Elkenroth (Leitung: Karl-Otto Schultze) den Auftakt mit der symphonischen Dichtung "Also sprach Zarathustra" machte. An den Untergang der "Titanic" erinnerte Sopransaxophonist Alois Pfeiffer, der meisterhaft die Titelmusik des gleichnamigen Filmes, "My heart will go on", vortrug. Der Musikverein wartete weiterhin mit schnellen böhmischen Polkas sowie einem Potpourri bekannter Walzerklänge auf. Anfangs noch etwas verhalten, begleiteten die Zuhörer das Orchester bald mit donnerndem Applaus.
 
Ein buntes Programm bot auch die Bindweider Bergkapelle. Auf die Ouvertüre "König Drosselbart" folgte ein Tenorhornsolo, vorgetragen von Uwe Kohlhaas und Peter Hombach. In den Wilden Westen entführte Ennio Morricones Stück "Moment for Morricone". Die Leitung hatte Herbert Weller.
  
Der Musikverein Steinebach begeisterte mit der Rhapsodie "Morning Spiritual". Eindrucksvoll waren auch die im Mittelpunkt stehenden Solistendarbietungen; zum einen das von Angela Edl und Caroline Strauch vorgetragene Klarinettensolo "Sinfonia Classica", zum anderen das Trommelsolo "Fascinating Drums".
 
Das Finale des meisterhaft gestalteten Konzerts bildete das von den drei Musikkapellen gemeinsam vorgetragene Westerwaldlied.
 
Rhein-Zeitung vom 26.03.1999, vs

Bergkapelle bereitet Jubiläum vor


125. Geburtstag wird gefeiert - Herbert Weller bereits 50 Jahre Dirigent

MALBERG. Die Bindweider Bergkapelle hat in ihrer Jahresversammlung einen umfassenden Überblick über das Geschäftsjahr 1998 gegeben. Schriftführer Marco Kötting resümierte sehr detailliert über die musikalischen Aktivitäten der Bindweider Bergkapelle. Im Mittelpunkt dabei stand die Konzertreise in den Thüringer Wald. Der Vorstand dankte den aktiven Musikern und dem Dirigenten Herbert Weller für ihr musikalisches Engagement in Proben und bei über 70 Auftritten. Herbert Weller führt in diesem Jahr bereits 50 Jahre den Dirigentenstab bei der Bindweider Bergkapelle. Dies werden die Musiker mit ihrem Kapellmeister und verschiedenen Chören im Rahmen eines großen Chor- und Orchesterkonzertes am 9. Oktober im Mehrzweckgebäude in Malberg feiern.
 
Im Jahr 2001 besteht die Bindweider Bergkapelle 125 Jahre. Die Musiker werden diesen Geburtstag mit einem großen Musikfest vom 31. August bis 3. September 2001 feiern. Für dieses Ereignis hatte sich im vergangenen Jahr ein Festausschuss gebildet, der bereits mitten in den Vorbereitungen dieses Festes steckt. Vorsitzender Uwe Fischer hob in einer Vorausschau auf das Jahr 1999 die Konzerte in Malberg am 17. April und das 25jährige Bestehen des Kreismusikverbandes hervor. Der Kreismusikverband hat aus diesem Anlass ein vielseitiges Programm von Konzerten mit hochrangigen Orchestern organisiert.
 
Auch 1999 wird die Bindweider Bergkapelle wieder über 75 Verpflichtungen nachkommen müssen.
 
Rhein-Zeitung vom 14.04.1999

Herbert Weller ist seit 50 Jahren Kapellmeister der Bindweider Bergkapelle 


Liebe gilt Musik und Gesang - Festakt

MALBERG. Ein äußerst seltenes Fest kann die Bindweider Bergkapelle zusammen mit ihrem Dirigenten Herbert Weller in diesem Jahr begehen: Herbert Weller leitet die Knappenkapelle seit 50 Jahren.
 
Die musikalische Grundausbildung hat Herbert Weller im Elternhaus erhalten. Er erinnert sich noch daran, dass die Bindweider Bergkapelle in der Küche unter Leitung seines Urgroßvaters Peter Roth geprobt hat. Die Bindweider Bergkapelle wurde auf Initiative der Musikerfamilie Roth 1876 gegründet, Peter Roth leitete die Kapelle bis 1932 musikalisch. Somit hat das Dirigat in der fast 125-jährigen Vereinsgeschichte nahezu ausschließlich in den Händen der Familie Roth/Weller gelegen.
 
Bei seinem Großonkel, Heinrich Roth, lernte Herbert Weller das Instrument Klarinette und beim damaligen Organisten von Gebhardshain, Ignatz Roth, erhielt er die ersten Klavier- und Orgelstunden. 1937 trat er in die aktiven Reihen der Musiker ein. 1943 wurde der erst 17-jährige Herbert Weller zum Militär einberufen. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er neben anderen jungen Männern am Wiederaufbau der Kapelle maßgeblich beteiligt. 1949 übernahm er die musikalische Leitung.
 
Herbert Weller hat in diesen fünf Jahrzehnten die Bindweider Bergkapelle zu einem Klangkörper geformt, der über die Heimatgrenzen hinaus bekannt geworden ist. Er hat den Verein zu einem musikalischen Niveau geführt, das sich beim ersten Bundesmusikfest in Trier 1989 widerspiegelte, bei dem die Bindweider Bergkapelle unter 48 teilnehmenden Vereinen in der Mittelstufe den ersten Rang mit Belobigung erreichte. In dem Wertungsbericht betonen die Wertungsrichter diese enge Vertrautheit zwischen Dirigenten und Musiker: "Wenn ein so guter Dirigent ein Orchester leitet und untere seiner Regie noch so gutes Musikmaterial hat, kann man sich ruhig an die Oberstufe heranwagen."
 
Doch trotz allem Lob blieb Herbert Weller immer bescheiden und erinnert sich noch gerne an die frohen Stunden im Kreis "seiner Musikanten". Das Leben von Herbert Weller gilt der Liebe zu der Musik und dem Gesang. Von 1948 bis 1950 besuchte er die Dom-Musikschule in Trier und erwarb die Organisten-Prüfung am Bischöflichen Ordinariat in Frankfurt. Stetig verbesserte er seine musikalischen Fähigkeiten mit berufsbegleitenden Lehrgängen an der Bundesakademie in Trossingen sowie durch zahlreiche Chorleiterlehrgänge, unter anderem bei Professor Hofbauer, Wien. In den Jahren 1946 bis 1965 war er als Küster, Organist und Chorleiter in Mittelhof sowie von 1965 als Organist in Gebhardshain tätig. Zudem stand er bis 1998 auch dem Kirchenchor "Cäcilia" vor. In den vergangenen Jahrzehnten hat er 18 Chöre geleitet und ist zurzeit noch als Chorleiter in vier Chören tätig. Darüber hinaus war er von 1974 bis 1991 Musiklehrer an der Kreismusikschule und von 1982 bis 1989 als Kreischorleiter im Sängerkreis Altenkirchen aktiv, wo er zahlreiche Chorleiterlehrgänge für Nachwuchssänger durchgeführt hat.
 
Zahlreiche Ehrungen wurden ihm mit den vergangenen Jahren zuteil, wobei der Höhepunkt die Verleihung der Peter-Cornelius-Plakette für langjährige Verdienste um die Musikpflege durch die Landesregierung Rheinland-Pfalz 1996 war. Mit einem Festakt am 9. Oktober im Bürgerhaus Malberg wird die Bindweider Bergkapelle ihren Kapellmeister besonders ehren.
 
Rhein-Zeitung vom 04.08.1999, Marco Kötting

Grandiose Leistung vollbracht


Seit 50 Jahren leitet Herbert Weller die Bindweider Bergkapelle Malberg

MALBERG. Mit einem Chor- und Orchesterkonzert ehrte die Bindweider Bergkapelle ihren Kapellmeister Herbert Weller, der seit 50 Jahren das Orchester leitet. Er wurde mit der Verdienstmedaille in Gold am Bande ausgezeichnet.
 
Mit dem Marsch "Hoch Heidecksburg" eröffnete die Bergkapelle im vollbesetzten Bürgerhaus das Konzert. Vorsitzender Uwe Fischer begrüßte zahlreiche Ehrengäste, darunter der Vizepräsident des Landesmusikverbandes Gerd Marquis, der Vorsitzende des Kreismusikverbandes Ottomar Jung, der 1. Beigeordnete der Verbandsgemeinde Gebhardshain, Rainer Altmeyer, und die Ehrenmitglieder. Ein besonderer Willkommensgruß galt der Abordnung der Musikkapelle "Die lustigen Eifelländer".
 
Uwe Fischer betonte, dass Herbert Weller es stets verstanden habe, das Orchester zu motivieren. Mit eiserner Disziplin habe er dafür gesorgt, dass die Bindweider Bergkapelle sich musikalisch weiter entwickelte und heute auf sehr hohem Niveau Erfolge feiern könne. Fischer wünschte sich für die Zukunft eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit: "Ein Mensch, der Musik nicht liebt, ist kein Mensch, ein Mensch der Musik liebt, ist ein halber Mensch, ein Mensch der Musik liebt und betreibt, ist ein ganzer Mensch" und fügte hinzu: "Ein Mensch, der Musik liebt und betreibt und andere motiviert, das Gleiche miteinander erfolgreich zu tun, das ist unser Herbert Weller."
 
Gerhard Marquis hob in seiner Laudatio hervor, dass Herbert Weller eine grandiose menschliche Leistung vollbracht habe. Mit Fleiß, Ausdauer, Güte und Gelassenheit habe er fünf Jahrzehnte den Verein geführt. Dabei habe er den schwierigen Spagat, die Tradition zu bewahren und den Wandel der Zeit zu erkennen, erfolgreich gemeistert. "Wohl dem Verein, der solche wertvolle Männer in seinen Reihen hat." Die Ehrung, die dem Jubilar zuteilwurde, ist die höchste Auszeichnung für Musiker in der Bundesrepublik: die Verdienstmedaille in Gold am Bande. Minutenlanger Applaus begleitete die Ehrung; Uwe Fischer überreichte im Namen aller Aktiven als Geschenk einen goldenen Dirigentenstab.
 
Der Frauenchor "Frohsinn" Malberg unter Leitung von Rosi Vierschilling entbot musikalische Grüße; es folgten Liedvorträge des MGV "Nistertal" Ehrlich, des MGV "Eintracht" Rosenheim und der Chorgemeinschaft Malberg, allesamt unter der musikalischen Leitung von Herbert Weller. Die Bindweider Bergkapelle entführte in die Welt der Oper mit einem Auszug aus Webbers Rock-Oper Evita, setzte Wild-West-Akzente mit dem Stück "Moment for Morricone" und stellte das Solokonzert für Tenorhörner dem Publikum vor.
 
Ein Höhepunkt war die Aufführung von Carl Maria von Webers "Jägerchor" aus der Oper Freischütz sowie des "Gefangenenchores" aus der Oper Nabucco von Verdi, gemeinsam mit den Männerchören. Grußworte der Bürgermeister, der Gastvereine und des Vorsitzenden des Kreismusikverbandes Ottomar Jung rundeten den Festakt ab.
 
Herbert Weller bedankte sich bei allen, die ihm in den vergangenen 50 Jahren begleitet haben. Er sei froh und stolz, 50 Jahre den Taktstock führen zu dürfen. Für die Zusage, weiter bei der Bindweider Bergkapelle den Dirigentenstab zu führen, bekam Weller von den Musikern herzlichen Applaus. So hofft der Verein, dass mit vereinten Kräften vom 31. August bis 3. September 2001 das 125-jährige Stiftungsfest gebührend gefeiert werden kann.
 
Rhein-Zeitung vom 13.10.1999, Marco Kötting
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