145 Jahre
Bindweider Bergkapelle
Ein steiler Weg von der "Hommelsberger Musik" bis zu einem der ältesten Kulturträger im Kreis Altenkirchen
Eine Betrachtung von Heimat- und Bergbauchronist Joachim Weger
Sie zogen an nach Bergmannsrecht
die Hauer, Schlepper, Steiger,
die Karrenläufer, Wasserknecht´,
Erzausschläger, Scheider
die Grubenkittel, schwarze Kappen,
die dunkle Tracht der Bergmannsknappen.
Ein kurzes, frommes Bergmannswort
gesagt, mit Herz und Mund
vor Schichtbeginn am Arbeitsort
tat Gottes Nähe kund.
IHM sagte man die Bergmannssorgen,
die man vor andern hielt verborgen.
Sie fuhren in den tiefen Schacht
zu harten Arbeitsstunden
in ewig dunkle Bergmannsnacht.
Vom schwachen Lichtschein überwunden
gewannen mutig sie vor Ort
der Berge Schatz, der Heimat Hort.
Hier gruben sie in schwerer Schicht
Gestein aus hartem Erz.
Sie taten mehr als ihre Pflicht
mit Hand und Hirn und Herz.
Doch manchmal schlug das Schicksal zu -
"Herr schenk´ IHNEN die ewige Ruh!"
Und war die Arbeit erst vollbracht,
verdient der karge Lohn,
dann wurd´ Musik und Freud entfacht
mit Instrument und Ton.
Ich glaub´, hier liegt die Quelle
auch dieser Bergkapelle.
Ludwig Schüller, Malberg, im Jahr 2000